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Jugendweihe

vom Samstag, 26. April 2025
Willkommen in der Welt der Erwachsenen
154 Jugendliche feiern in der Bad Blankenburger Stadthalle den neuen Lebensabschnitt

Der Saal ist hell erleuchtet. Und das, was kommen soll, wurde vorher geübt. In den ersten fünf Reihen sitzen kichernd bis nachdenklich, gespannt bis erwartungsfroh 77 Jugendliche. In schicken Kleidern, frisch frisiert. Die Mädchen tragen nicht selten zum ersten Mal Absatzschuhe, die Jungen rücken ihre Krawatte zurecht. Hinten drängen sich Eltern, Geschwister, Omas und Tanten. "Schau, da sitzt unsere Leonie, der Timi, die Julia. Mensch, sehen die erwachsen aus" raunen sich zwei ältere Frauen zu. Wenn es Frühling wird, dürfen 14-Jährige den Schritt in einen neuen Lebensabschnitt wagen. Gleich erwachsener fühlen sie sich zwar nicht, aber mit der Jugendweihe haben sie sich zumindest schon mal von der Kindheit verabschiedet, wie am Samstag 154 Mädchen und Jungen in der Fröbelstadt. Gleich zweimal, am Vor- und Nachmittag, gab es deshalb Feierstunden. Die Achtklässler von den Bildungseinrichtungen aus Rudolstadt, Bad Blankenburg, Neusitz und Keilhau, welche die Festveranstaltungen, organisiert von einem Team ehrenamtlicher Helfer um Karin Ströming besuchen, haben den Tag schon seit Wochen und Monaten mit viel Spannung, Ungeduld und Vorfreude entgegengefiebert. Auch zahlreiche Eltern wollten die Gelegenheit nutzen, die offizielle Abnabelung ihrer Sprösslinge von der Kindheit mitzuerleben. Unterhaltsam, fetzig und doch stilvoll ? so stellen sich viele Jugendliche und ihre Familien die Jugendweihe vor. In der Stadt unterm Greifenstein haben die Protagonisten in den zweimal 90 Minuten offensichtlich genau den Nerv der Anwesenden getroffen. Live Musik, Tanz, festliche Worte, und natürlich ist es den Verantwortlichen auch hier sehr, sehr wichtig, dass die Jugendlichen im Mittelpunkt stehen. Die Jugendweihe gibt Teenagern die Möglichkeit, zu einem klar definierten Zeitpunkt eine Akzeptanz zu erfahren, die ihre gesellschaftliche Stellung neu definiert. Sie lassen nunmehr Leichtsinn ein Stück weit hinter sich und übernehmen Verantwortung für ihr Handeln. Der Ernst des Lebens beginnt. Neben der Vermittlung von Wissen kommt es darauf an, dass die Jugendlichen merken, dass ihnen jemand zuhört, ihre Hoffnungen und Ängste ernst nimmt und sie so akzeptiert, wie sie nun mal sind in der Pubertät. Dass es noch viel mehr ist, verdeutlichte Steffen Mensching, Intendant des Theaters Rudolstadt in seiner Festrede. Er machte ihnen Mut, energisch in das Leben zu treten und nicht die Hoffnung zu verlieren. Er sprach von seinen persönlichen Erinnerungen an diesen Tag und gab den Jugendlichen in lockerer Form einige Ratschläge mit auf den Weg. Als auf der Leinwand Fotos aus früheren Kindertagen zu sehen sind, zieht Fröhlichkeit in den Saal ein. Die Jugendweihlinge im Karnevalskostüm oder mit der Zuckertüte in den Händen, das berührt Eltern und Großeltern und lässt auch die Jugend nicht kalt. "Ich musste zwischendurch schon so manches Mal schmunzeln", sagen Felicitas Gibser und Leon Arndt von der Regelschule in Neusitz. Beide freuen sich schon auf die Party am Abend, lassen sie wissen. Die Eltern von Leon haben eine Party mit Freunden im Stil der 20er Jahre organisiert, verrät Mutti Mandy Arndt. Die weiteste Anreise hatte dagegen Oliver Zirkelbach. Der Achtklässler ist in Olchingen Landkreis Fürstenfeldbruck, zu Hause. Sein Vater hatte einst die Schollschule in Bad Blankenburg besucht. Nunmehr erfüllten die Eltern ihren Sohn den Wunsch, an der Jugendweihefeier in Bad Blankenburg teilzunehmen. Ein Kompliment gab es von den Anwesenden für die Tänzer und Tänzerinnen vom "Thüringer Folklore Ensemble" aus Rudolstadt. Einmal mehr zeigte es eine beeindruckende Vielseitigkeit auf der Bühne und präsentierte beim Walzer und dem Tanz Bilder aus Afrika in tollen Kostümen, ein Stück Lebensfreude. Für emotionale Momente sorgte außerdem "Voice´n Fun". Die Liveband aus Erfurt gab mit deutschsprachigen Liedern den passenden musikalischen Rahmen. Ein Dankeschön gab es auch für alle, die im Hintergrund dafür sorgten, dass diese Feierstunde zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde.
von Roberto Burian
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